Überwachungstechnologie, GPS, Satelliten, Videoüberwachung

Immer mehr Alltagshandlungen hinterlassen Datenspuren, die darüber Auskunft geben, wo wir uns aufgehalten haben und mit wem wir in Verbindung stehen. Ob wir mobil telefonieren, auf das Internet zugreifen, von einer Videokamera erfasst werden, ein Foto auf eine Internetplattform hochladen, mit einem Chip eine Tür öffnen oder bargeldlos bezahlen: Fast immer entstehen dabei Daten, die sich zu Bewegungsprofilen zusammenfügen lassen und Rückschlüsse auf unsere Lebenssituation zulassen.

Neben der Satellitenortung durch GPS gibt es mehr als ein Dutzend Technologien, die indirekt die Ortung von Personen zulassen. Welche gesellschaftlichen Chancen und Risiken resultieren aus der Verbreitung dieser Technologien? Wer kann, wer darf unter welchen Bedingungen Ortungsdaten erfassen, speichern, verarbeiten, weitergeben oder löschen? Welche Massnahmen können Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und der Gesetzgeber ergreifen, um dem Missbrauch von Ortungsdaten vorzubeugen und eine rechtsstaatliche, demokratische Nutzung der Ortungstechnologien zu fördern?

Das Buch untersucht die Situation in der Schweiz und berücksichtigt dabei Entwicklungen zum Datenschutz in der Europäischen Union und im Europarat.

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"In ihrer wissenschaftlichen Studie arbeiten die Autor/innen das Thema 'Ortungstechnologien' sachlich, vollständig und neutral auf, so dass – endlich einmal – Faktenwissen und sachliche Argumente zu der meist emotional aufgeladenen Auseinandersetzung um einzelne dieser Technologien, z.B. RFID-Technik, bereitgestellt werden. Dass dieses Buch die Schweizer Situation betrachtet, stellt dabei keinerlei Einschränkung dar, zumal der rechtliche Rahmen der EU ebenfalls betrachtet wird. Die wissenschaftlich, abstrahierende und strukturierende Herangehensweise bietet zudem eine Gewähr, dass die Ergebnisse, die mit dem Stand vom 1. Januar 2012 in diesem Buch veröffentlicht werden, auch längerfristig Gültigkeit besitzen, auch wenn die technische Entwicklung in einzelnen Bereichen rasant voranschreitet.
Im letzten Kapitel beurteilen die Autor/innen die Relevanz der identifizierten Auswirkungen und leiten daraus Möglichkeiten für politisches Handeln – bezogen auf die Schweiz – ab. Sechs allgemeine und elf spezifische Empfehlungen bilden den Abschluss des Buches. Deren ausführliche Darstellung auf der Basis der sehr guten systematischen Analysen lassen dieses Buch als einen sehr wichtigen Leitfaden für zukünftiges politisches Handeln erscheinen – nicht nur für die Schweiz!"
(TEMPI Arbeitszeitberatung, www.tempi.de, August 2012 )

"Orwell hatte es schon 1949 kommen sehen: Eines Tages würden wir alle überwacht werden. So ziemlich genau das passiert uns nun mit den Ortungstechnologien: Wo immer wir uns aufhalten, was immer wir kaufen oder auch nur ansehen, es bleibt nicht verborgen. Big Brother existiert. Der wunde Punkt dabei ist, dass wir nicht mehr genau wissen, welche Datenspuren wir hinterlassen und wer darüber verfügt. Konsumentinnen und Konsumenten haben keine Möglichkeit den von ihnen generierten Informationsfluss zu kontrollieren – und wenn ihre Daten tatsächlich missbraucht werden, steht ihnen niemand zur Seite.
Die Studie von TA-SWISS identifiziert gewisse problematische Bereiche der Ortungstechnologien, welche uns im ganz alltäglichen Leben berühren: Jugendschutz, die Kontrolle der eigenen Datenspur, die oft verwirrlich formulierten Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Software- und Serviceprovider, die Sicherheit von Ortungssystemen. …
Ein anderer problematischer Punkt, den die Studie aufzeigt, ist die massgeschneiderte Werbung. Wer ein Social Network besucht, ist oft überrascht darüber, wie genau die Werbung, die am rechten Bildschirmrand defiliert, seine Kaufgewohnheiten wiederspiegelt. Die Ortung erlaubt es den Marken, ihre Käufer zu identifizieren, deren Konsumgewohnheiten auszuspähen, und ihnen, wo immer sie sich gerade befinden, die passenden Läden, Produkte und Dienstleistungen zu signalisieren und sie damit zum Konsum zu animieren. Wo bleibt da die Wahlfreiheit?
Aufgrund dieser Feststellungen formuliert TA-SWISS eine Reihe Empfehlungen, die aus Sicht des Konsumentenschutzes nützlich und notwendig sind. Wesentlich wird es nun sein, diese Massnahmen rasch umzusetzen, um die schädlichen Seiten der Ortungstechnologien zu neutralisieren, ohne ihren Vorteilen und ihrer Nützlichkeit Abbruch zu tun. Jetzt ist es an den politischen Akteuren, die Empfehlungen der Schweizer Gesetzgebung gemäss umzusetzen."
(Florence Betschart, TA-Swiss Newsletter 2/2012, Juli 2012)

"Vereinfachte Positionierung, erleichterte Unfallhilfe, Optimierungen im Transportbereich: Ortungstechnologien bieten zahlreiche Vorteile. Immer öfter werden Ortungsdaten deshalb zu einer Grundlage für innovative Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Der Umgang mit privaten Geodaten birgt aber auch Risiken. Umstritten ist insbesondere die Verwendung von standortbezogenen Informationen für Marketing- oder Überwachungszwecke. Mit der Studie 'Lokalisiert und identifiziert. Wie Ortungstechnologien unser Leben verändern' zeigt TA-SWISS die Vorteile des Einsatzes von Ortungstechnologien für Wirtschaft und Gesellschaft auf, analysiert mögliche ethische, juristische oder gesellschaftliche Probleme und gibt eine Reihe von Handlungsempfehlungen für den Umgang mit standortbezogenen Daten."
(Geomatik Schweiz 9/2012, S. 450)

  • Buchreihe: TA-SWISS Band 57
  • Auflage: 1., 2012
  • Seiten: 294 Seiten
  • Abbildungen: zahlreiche Abbildungen und Grafiken
  • Format in cm: 16,0 x 23,0
  • Einbandart: PDF
  • ISBN: 978-3-7281-3477-6
  • DOI: 10.3218/3477-6
  • Sprache: Deutsch
  • Lieferstatus: gedruckte Ausgabe vergriffen, als eBook (Open Access) erhältlich

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