Die in der medialen Öffentlichkeit vorherrschende Wahrnehmung Afrikas als endemische Krisenregion wirft Fragen auf, die sich nicht nur an Afrika, sondern auch an uns selbst richten: Ist die Wahrnehmung Afrikas als defizitärer Kontinent nicht auch das Produkt einer defizitären Wahrnehmung, die weit in die uns mit Afrika verbindende Geschichte zurückreicht? Können wir uns die mentale und wirtschaftlich-politische Abkoppelung Afrikas und die daraus folgenden Wissens- und Verstehensdefizite in einer Welt, die uns täglich die globalen Interdependenzen in allen Lebensbereichen vor Augen führt, überhaupt leisten? Und wie verträgt sich die oft zu Tage tretende Unwissenheit über Afrika mit dem Anspruch einer sich vom Eurozentrismus emanzipiert glaubenden Wissenschaft?

In den Beiträgen dieses Sammelbands kommen Fachleute verschiedener Disziplinen zu Wort, die sich die Auseinandersetzung mit der vielschichtigen Realität und den Veränderungen unseres Nachbarkontinents zu ihrer Aufgabe gemacht haben, sowie namhafte Exponenten der öffentlichen Meinungsbildung. Das Themenspektrum reicht von Kunst und Literatur über Konflikt- und Wirtschaftsforschung bis hin zu Fragen des Gesundheitswesens.

Ziel ist nicht die restlose Deutung aller "Rätsel" Afrikas, wohl aber – als bescheidener Schritt in diese Richtung – die Erschliessung neuer Wege des Verstehens. Dazu gehört die Information über wenig bekannte Aspekte scheinbar vertrauter Probleme und deren Einordnung in globale Zusammenhänge und lokale Perspektiven. Dazu gehört aber auch die in der Auswahl der Referentinnen und Referenten zum Ausdruck kommende Erkenntnis, dass Verstehen den Dialog mit Afrika nicht erst ermöglicht, sondern voraussetzt.

Beiträge von:

Heinrich Balz • Thomas Bearth • Rose Marie Beck • Barbara Becker • Heike Behrend • Helmut Bley • Guéladio Cissé & Marcel Tanner • Rebekka Ehret • Diomandé Fan • Till Förster • Emmanuel Frossard, Else K. Bünemann, Robert Carsky, Emmanuel Compaoré, Lucien N. Diby, Valéry H. Kouamé, Astrid Oberson & Sibiri J.-B. Taonda • Ursula Helg & Miklós Szalay • Julian Thomas Hottinger • Hans Hurni • Rolf Kappel • Said A.M. Khamis • Gesine Krüger • Ticky Monekosso • Claudia Roth • Peter Schaber • David Signer • Guy Thomas

"Das Buch ist ganz ohne Zweifel lesenswert, es gibt einen schnellen Überblick über einige der interessantesten Themen in der Forschung."
(Dustin Dehéz, WeltTrends Heft 65, S. 122)

"Die Beiträge können nicht mehr sein als Ausschnitte afrikanischer Realität ohne Anspruch auf Verallgemeinerung. Zu heterogen sind die Verhältnisse. Sie bringen jedoch manche Informationen, die für das Verständnis und den Dialog mit Afrika zweifellos nützlich sind."
(Hans-Joachim Behr, Das Historisch-Politische Buch 3/2007, S. 298f)

"Der gemeinsame Tenor der Autoren lautet, dass Afrika das Potenzial habe, unbestreitbar vorhandene Entwicklungsdefizite zu überwinden. Dies sei umso bemerkenswerter, schreiben die Herausgeber, als es sich 'erst im nachhinein als gemeinsame Einsicht aus den denkbar unterschiedlichen Herangehensweisen und Fragestellungen zum gemeinsamen Thema herauskristallisiert hat'."
(Zpol-Bibliografie 4/07, S. 1380)

  • Auflage: 1., 2007
  • Seiten: 296 Seiten
  • Abbildungen: zahlreiche Abbildungen
  • Format in cm: 17,0 x 24,0
  • Einbandart: broschiert
  • ISBN: 978-3-7281-3032-7
  • Sprache: Deutsch
  • Publikationsart: Sammelband
  • Lieferstatus: vergriffen, keine Neuauflage geplant

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