• Müstair Kloster St. Johann – Münzen und Medaillen

Der zweite Band über die Ergebnisse der Ausgrabungen und Bauuntersuchungen im Kloster St. Johann in Müstair beschäftigt sich mit den Fundgruppen Münzen und Medaillen. Bei den Münzen handelt es sich um den zahlenmässig stärksten Grabungsfund aus Mittelalter und Neuzeit in der Schweiz, wobei die Anzahl der Münzen aus Hochmittelalter, Spätmittelalter und Neuzeit je eine Grüsse erreicht, die Vergleiche erlaubt. Die überwiegende Zahl der hochmittelalterlichen Münzen stammt aus der Lombardei und aus dem Veneto und bezeugt, wie auch die romanischen Malereien in der Klosterkirche, die Ausrichtung des Tales nach Süden und Südosten. Überlegungen zum Klostermarkt zeigen, was die Münzbearbeitung für das Verständnis der Klostergeschichte allgemein zu leisten vermag.

Die Medaillen und weitere "Religiosa" stammen aus der Barockzeit und aus dem 19./20. Jahrhundert. Die ältere Gruppe mit vorwiegend Einzelstücken dürfte im Zusammenhang mit individuellen Wallfahrten nach Altbayern, Österreich und natürlich Italien stehen. Eine grössere Zahl von Fundstücken der jüngeren Gruppe hängt mit der in Müstair selbst durchgeführten Volksmission und mit neueren Gedenkstätten zusammen.

Münzen und Medaillen werden bei der Bearbeitung der Bestattungsorte und Skelette eine zusätzliche Bedeutung gewinnen.

Mit Beiträgen von: José Diaz Tabernero, Christian Hesse

"Der vorliegende Band ist ein Glücksfall: Die Münzfunde und die Devotionalienfunde aus Müstair bilden allein schon durch ihre schiere Menge eine wichtige Referenz für die künftige geld- und frömmigkeitsgeschichtliche Forschung. Beide Komplexe sind durch ausgewiesene Fachleute den aktuellen Standards entsprechend bearbeitet worden. Dem vdf Hochschulverlag und der Redaktion sei für die äussere Gestaltung des Buches und insbesondere für die Qualität der Bildtafeln gedankt."
(Harald Rainer Derschka, Schweizer Münzblätter, September 2004/Heft 215, S. 73f)

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