Wenn die Enkelkinder heranwachsen, die Berufsarbeit zu Ende geht, das Haar grau und weiss wird, das Gesicht die Spuren von Leid und Freude trägt, das Denken die Kraft der Erfahrung hat, dann befindet man sich in einer Lebensphase, die dazu herausfordert, dem Vergangenen Rechnung zu tragen und die Gegenwart mit neuen Freiheiten und neuen Grenzen zu gestalten. Das gilt für die Ebene des Körperlichen ebenso wie für die Welt der Beziehungen und des sozialen Lebens; das gilt für das Denken und Fühlen ebenso wie für das religiöse Selbstverständnis. Das gilt für Intimität und Privatheit wie für die Beziehung zur politischen und kulturellen Öffentlichkeit.

Auf allen diesen Ebenen entwickelt sich in neuerer Zeit rege Forschungstätigkeit: nicht nur, weil die Menschen der reichen Industrienationen lange leben und gute medizinische und medizinisch-soziale Versorgung brauchen, nicht nur, weil sie gesund altern wollen und dabei möglichst viel Selbstbestimmung wünschen, sondern auch, weil Menschen im höheren Alter als reife und erfahrene Gesprächspartner, als Mentoren und Ratgeber und im Kontakt der Generationen zunehmend gefragt sind.

Die politische und kulturelle Öffentlichkeit verlangt die intensive Erforschung des höheren Lebensalters, denn die Seniorinnen und Senioren stehen nicht mehr am Rande, sondern rücken in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: weil es so viele sind, weil sie finanziell gut gestellt sind, mobil, agil, kontaktfreudig, und die Ernte des Lebens mit kräftigen Armen einfahren wollen; oder weil sie arm sind, einsam, elend, unseren Schutz verlangen und unsere Gewalt und unsere Vormundschaft fürchten.

Die Publikation gibt einen Einblick in die medizinische Altersforschung heute, fragt nach dem Alltag alter Menschen, nach ihren Beziehungen, ihren Träumen, Erinnerungen, ihrem religiösen Erleben, ihren Hoffnungen und ihrem Standort im Leben. Es geht um körperliche und seelische Einschränkungen, Belastungen und Erkrankungen im höheren Lebensalter und die therapeutischen Möglichkeiten. Es geht um das Antlitz des Alters in der Geschichte der Kunst, in der Mode und der aktuellen Geschmackskultur.

"Wer sich mit kirchlicher Altersarbeit befasst, kann manch interessante Hinweise über neue Forschungsergebnisse finden; wem das Thema Alter bisher fern lag, hat die Gelegenheit, gängige Vorurteile über die Alten aufzuarbeiten und eine differenzierte Wahrnehmung zu schulen."
(Sylvia Senz, Reformierte Presse Nr. 21, 23.05.2003)

"Wertvolles Hintergrundwissen für Pflegende zu ihrer Hauptklientel."
(Forum Sozialisation Nr. 121, April 2003)

"Als Überblickswerk für eine interessierte Öffentlichkeit bzw. auch zur Anregung der Diskussion unter - jüngeren - Studierenden eignen sich einzelne Beiträge sicherlich recht gut."
(Soziologische Revue, Jahrgang 29/2006, S. 354)

Rezension zur ersten Auflage in der NZZ am Sonntag

  • Buchreihe: Zürcher Hochschulforum Band 35
  • Auflage: 2., unveränderte, 2005
  • Seiten: 264 Seiten
  • Abbildungen: zahlreiche Abbildungen
  • Format in cm: 17,0 x 24,0
  • Einbandart: broschiert
  • ISBN: 978-3-7281-2820-1
  • Sprache: Deutsch
  • Publikationsart: Sammelband
  • Lieferstatus: lieferbar

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