Volksarchitektur, Strassendorf, Umnutzung, Neusiedlersee, Welterbe

Die österreichisch-ungarische Grenzregion um den Neusiedler See zählt seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die traditionellen Straßen- und Angerdörfer sind ein wesentlicher Bestandteil des regionalen Kulturerbes und tragen somit erheblich zum außergewöhnlichen universellen Wert der Region Fertö – Neusiedler See bei.

Dieses kulturelle Erbe ist jedoch durch den permanenten Wandel bedroht. Der Wunsch nach Komfort und Modernität sowie Maßnahmen zum Klimaschutz stellen eine zunehmende Gefährdung der Baukultur dar. Immer öfter steht die Verbesserung der Energieeffizienz im Widerspruch zur Erhaltung des kulturellen Erbes.

Das vorliegende Buch spannt einen Bogen von der historischen Entwicklung über die wesentlichen Merkmale der traditionellen Siedlungs- und Baustrukturen, deren regionale Vielfalt bis hin zu den Veränderungen des 20. Jahrhunderts, den aktuellen Bestand an historischen Bauten sowie deren Schutz und Gefährdung. Der Problematik der thermischen Sanierung wird dabei eigens Raum gegeben.

Der zweite Teil widmet sich der Gestaltung der Zukunft und den Anforderungen in Bezug auf Modernität, Klimawandel und Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Dem gegenübergestellt werden die großteils in Vergessenheit geratenen bzw. nicht ausreichend geschätzten Qualitäten der traditionellen dörflichen Bauweise. Zum Abschluss werden Strategien zur Bewahrung und Weiterentwicklung der regionalen Baukultur skizziert.

"Der Inhalt dieses Buchs ist – sowohl bautechnisch als auch geschichtlich – äußerst informativ. Die Themenbereiche thermische Sanierung und Energieeffizienz sind besonders zu empfehlen"
(Kundenrezension auf Amazon.de, Oktober 2015)

"Die für diese Rezension gewählte Überschrift [Welterbe versus Klimaschutz] ist leicht irreführend, denn das hier vorzustellende Buch wartet keineswegs mit einer grundlegenden Auseinandersetzung auf, sondern beleuchtet, wie sein Untertitel bereits signalisiert, 'Am Beispiel des Welterbegebietes Fertö-Neusiedler See' das Spannungsfeld aus der Existenz baukulturell wichtiger Zeugnisse einersowie dem Wunsch nach (mehr) Klimaschutz und Modernität anderseits. Angesichts der Bedeutung jener österreichischungarischen Grenzregion, die seit 2001 zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, erscheint eine solche Untersuchung aber durchaus verdienstvoll, zumal sie quasi en passant exemplarisch zu nennende Fragen aufwirft und derart zum (länderüberschreitenden) Weiterdenken anregt.
Entstanden aus zwei einander ergänzenden Nationalparks, wird deren gesamtes Areal neben Flora und Fauna vor allem durch die traditionellen Straßen- und Angerdörfer geprägt, die in originärem Erscheinungsbild freilich gefährdet sind, und zwar überwiegend durch (bauliche) Maßnahmen, die entweder zur Verbesserung der Energieeffizienz oder eben zur Erhöhung des Wohnkomforts durch die 'Ertüchtigung' alter und die Errichtung neuer Häuser beitragen sollen.
Die Autorin hat ihre Abhandlung deshalb (auch) in zwei große Teile gegliedert, die sich wiederum in einzelne Kapitel ausdifferenzieren: Sie beginnt mit einem Rückblick auf die historischen Siedlungs- und Gebäudestrukturen, wobei deren Charakteristika kompetent erläutert und gewürdigt werden, und endet dann gewissermaßen mit der Skizzierung verschiedener Strategien zur Bewahrung und Fortentwicklung der vorhandenen Ortschaften und deren Qualitäten im Kontext künftiger Ansprüche und Herausforderungen, was die Lektüre letztlich in toto sinnstiftend macht."
(Michael Wiederspahn, Umrisse, Zeitschrift für Baukultur 4, Oktober 2016, S. 58)
  • Auflage: 1., 2015
  • Seiten: 236 Seiten
  • Abbildungen: zahlreiche Abbildungen, durchgehend farbig
  • Format in cm: 17,0 x 24,0
  • Einbandart: ePub/PDF
  • ISBN: 978-3-7281-3730-2 (ePub) und 978-3-7281-3729-6 (PDF)
  • DOI: 10.3218/3730-2 und 10.3218/3729-6
  • Sprache: Deutsch
  • Lieferstatus: lieferbar

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